Apple hat zum Start ins Jahr 2023 eine neue Marketingstrategie bei Produktankündigungen gefahren.
Das Unternehmen hatte ein neues Videoformat zur Präsentation des neuen Mac mini und des neuen MacBook Pro ausgetestet. Statt nur PR-Meldungen zu veröffentlichen oder eine große Keynote-Aufnahme zu veröffentlichen, wurde ein Zwischenformat gewählt. In wohlkalkulierten 20 Minuten wurden die Kernfunktionen der Rechner präsentiert:
- hier: großer Überblick des neuen MacBook Pro
- hier: großer Überblick des neuen Mac mini
- zu den neuen MacBook Pro 2023
- zum neuen Mac mini bei Apple
Aufgelockert wurde das ganze durch Präsentationsvideos mit Entwicklern. Auch spannend: Preise wurden in den Videos nicht genannt. Dafür engagierte Apple einen sehr diversen Cast aus seinen Mitarbeitern.
AI Summit nächste Woche live vor Publikum
Ob das neue Videoformat Standard wird, ist fraglich. Zur WWDC wird es aber wohl wieder ein längeres virtuelles oder gar ein lokales Event in Cupertino geben. Die erste Juni-Woche gilt für dieses Event schon als ausgemacht. Den genauen Termin muss Apple noch präzisieren.
Seit Corona das öffentliche Leben ab 2020 teilweise lahmgelegt hat, hat Apple keine klassischen Produkt-Shows vor Publikum mehr veranstaltet. Die Präsentationen neuer iPhones und anderer Geräte liefen als aufgezeichnete Streams – und nicht mehr als Steve-Jobs-artiges Spektakel mit „One more thing“. Das könnte sich jetzt wieder ändern. Denn Apple hat angekündigt, dass es seinen jährlichen „AI Summit“ nächste Woche erstmals wieder live vor Publikum im Hauptquartier Apple Park in Cupertino abhält. Das Event zum Thema „Künstliche Intelligenz“, das traditionell nur für Apple-Mitarbeiter gedacht ist, kehrt damit wieder zum Vor-Corona-Format zurück.
Das könnte als Vorlage für die nächsten Produkt-Shows dienen – meint Bloombergs Apple-Experte Mark Gurman. Er twitterte jetzt:
„Interessanterweise findet die Veranstaltung im Steve Jobs Theater im Apple-Hauptquartier statt, und die persönliche Veranstaltung wird auch für die Mitarbeiter gestreamt. Also im Wesentlichen so, wie Apple Medienveranstaltungen vor Covid abgehalten hat. Ich frage mich, ob Apple auch bei öffentlichen Produkteinführungen zu dieser Vorgehensweise zurückkehren wird.“
Streaming-Shows haben sich bewährt
2022 hatte Apple zur Hausmesse WWDC im Sommer und zur Präsentation des iPhone 14 im Herbst erstmals wieder ausgewählte Gäste in sein Hauptquartier eingeladen. Sie haben aber erneut keine Präsentation von Tim Cook auf der Bühne erlebt, sondern die in den letzten Jahren gewohnten Streams.
Ob Apple tatsächlich wieder zu Live-Events zurückkehrt, werden die nächsten Monate zeigen. Denn die aufwändig inszenierten Streams, die teilweise beinahe an James-Bond-Filme erinnerten, haben sich durchaus bewährt. In den Clips kann Apple seine Neuheiten mit perfekter, fehlerfreier Choreografie in allen Details zeigen – und muss nicht befürchten, dass bei einer Live-Show etwas schiefgeht.