Der Kampf der 10-Minuten-Lieferdienste hat (vorerst) einen Gewinner: Getir.
Das türkische Unternehmen hat seinen hochdefizitären Konkurrenten Gorillas aus Berlin übernommen. Beide Startups bedienen den gleichen Markt – sie liefern Lebensmittel innerhalb von 10 Minuten. Vor einem Jahr wurde der Marktwert von Gorillas auf 3 Milliarden Euro geschätzt. Getir sollte 10 Milliarden Euro wert sein. Nun zahlt Getir gerade mal umgerechnet 1,1 Milliarden Euro für Gorillas.
Venture-Capital-Firmen verbrennen viel Geld
Verlierer sind die Venture-Capital-Firmen, die über die Jahre 3 Milliarden Euro in Gorillas gesteckt hatten. Laut einer neuen Schätzung sind die beiden Firmen nun zusammen 10 Milliarden Euro wert. Das ist zwar weniger als vor einem Jahr, aber deutlich mehr als im Oktober. Damals wurden 7 Milliarden Euro angegeben.
Schlechte Bezahlung an der Tagesordnung
Die Besitzer von Gorillas bekommen auch einen 12 -prozentigen Anteil an Getir. In Deutschland ist damit nun Flink der einzige Konkurrent von Getir. Experten rechnen mit einer weiteren großen Entlassungswelle bei Gorillas. Schon in den letzten Wochen wurden massiv Jobs abgebaut.
Die Frage ist nun: Gelingt es Getir, kein Geld mehr zu verbrennen? Die Firma will an den 10-Minuten-Lieferungen festhalten. Dienste dieser Art stehen vor allem wegen schlechter Bezahlung ihrer Mitarbeiter in der Kritik. Gorillas hat auch immer wieder versucht, gewerkschaftliche Aktivitäten von Mitarbeitern zu verhindern.
Ob Ihr generell solche Geschäftsmodelle unterstützen wollt, entscheidet Ihr selbst. So lang Ihr gut zu Fuß seid, ist der Gang zum Supermarkt um die Ecke sicher keine schlechte Idee…