Hat der Meta-Konzern heimlich Restriktionen von Apple fürs Datensammeln umgangen?
Facebook und Instagram sollen einen Geheimcode verbaut haben, um App Tracking Transparency auszutricksen. Nun wurden Klagen eingereicht. Mehrere Facebook-Nutzer haben beim Bundesgericht in San Francisco Einzel- und Sammelklagen gegen Meta eingereicht.
Die Klagen basieren auf einem Bericht des Wiener Datenschutzexperten Felix Krause. Er hat laut Bloomberg herausgefunden, dass die Facebook- und Instagram-Apps von Meta für Apples iOS-System insgeheim JavaScript-Code in die von den Nutzern besuchten Websites einfügen. Laut Krause erlaubt es dieser Code den Apps, „alles zu verfolgen, was Sie auf einer Website tun“, einschließlich der Eingabe von Passwörtern.
Dies würde gegen einzelstaatliche und bundesstaatliche Gesetze verstoßen, die das unerlaubte Sammeln persönlicher Daten einschränken.
Meta was sued for allegedly building a secret work-around to safeguards that Apple launched last year to protect iPhone users from having their internet activity tracked. https://t.co/Ui0czLLOeJ
— Ad Age (@adage) September 22, 2022
Meta wehrt sich
Ein Meta-Sprecher erklärte, die Anschuldigungen seien „unbegründet“, das Unternehmen werde sich verteidigen. In einem Statement heißt es:
„Wir haben unseren In-App-Browser so gestaltet, dass er die Datenschutzentscheidungen der Nutzer respektiert, einschließlich der Frage, wie Daten für Werbung verwendet werden können.“
Meta entgehen durch Apples verschärfte Datenschutzbestimmungen nach eigenen Angaben allein im Jahr 2022 rund 10 Milliarden Dollar an Einnahmen. Der umstrittene Code könnte es dem Konzern ermöglicht haben, Web-Links generell im In-App-Browser von Facebook und Instagram statt in Apples Safari-Browser zu öffnen.
In den Anklagen heißt es dazu:
„Dies ermöglicht Meta, die Interaktionen und die Kommunikation seiner Nutzer mit Dritten abzufangen, zu überwachen und aufzuzeichnen und Meta Daten zur Verfügung zu stellen, die es aggregiert, analysiert und zur Steigerung seiner Werbeeinnahmen verwendet“.