Der Messenger Telegram galt jahrelang als „sichere Anlaufstelle“, leider auch für Betrüger.
Die russischen Betreiber hielten dicht, ließen sich keine Daten von Usern entlocken und gaben bisweilen nicht einmal preis, wo Telegram überhaupt seinen Hauptsitz hat. Am Ende soll es Dubai gewesen sein. Beamte von Ermittlungsbehörden standen dort aber oft vor verschlossenen Türen…
Nun die Wende: Telegram arbeitet aktuell nun doch mit dem Bundeskriminalamt (BKA) und hat erstmals Nutzer-Daten herausgegeben. Offiziell behaupten die Betreiber des Messengers das Gegenteil. In den Datenschutzbestimmungen heißt es weiterhin:
„Bis zum heutigen Tag haben wir 0 Byte Nutzerdaten an Dritte weitergegeben, einschließlich aller Regierungen.“
Insidern zufolge sollen laut Spiegel bereits mehrfach User-Informationen übergeben worden sein.
Dabei soll es sich um Daten von Nutzern handeln, die verdächtigt werden, in Terrorismus oder Kindesmissbrauch verstrickt zu sein. Den Anstoß hatte offensichtlich Apple geliefert. Schon im Janur hieß es, der kalifornische Konzern habe den deutschen Behörden die ladungsfähige Adresse von Telegram verraten.
Wir erinnern #Apple und #Google an ihre gesellschaftliche Verantwortung. Solange sie Apps wie #Telegram in ihren Stores anbieten, sind sie auch eine Form von Brandbeschleuniger für #Rechtsextremismus und #Verschwörungstheorien. Kein Platz für #Hass und #Mordaufrufe!
— Nancy Faeser (@NancyFaeser) January 19, 2022
Trotzdem gilt Telegram bei den Ermittlern weiterhin als Sammelbecken von Coronaleugnern, Querdenkern, Rechtsextremen und Radikalen. Personen des öffentlichen Lebens werden via Telegram noch immer gezielt bedroht.