Ein neuer Report zeigt, wie Russland mit Mitarbeitern von Firmen wie Apple umgeht.
Es ist kein Geheimnis, dass der russischen Regierung bzw. der russischen Medienaufsicht die Smart-Voting-App nicht gefällt. Die Behörden forderten vor der Duma-Wahl 2021 von Apple und Google gefordert, diese aus den Stores zu nehmen – mehr dazu hier. Die App war von der russischen Opposition angeboten worden.
Besuch zu Hause und im Hotel
Die für Russland verantwortliche Google-Chefin bekam kurz nach der Forderung Hausbesuch vom russischen Geheimdienst. Die Mitarbeiter forderten, dass die Anwendung in 24 Stunden gelöscht sein müsse. Sonst würde sie ins Gefängnis wandern.
Vorwurf des Hochverrats
Die App hatte die Behörden schnell auf den Plan gerufen: Alexej Nawalnys Organisation war für die Programmierung zuständig. Nawalny, mittlerweile hinter Gittern, ist Putins Intimfeind. Nawalnys Anhänger hatten sich von der App erhofft, die eigenen Anhänger zu erreichen, die dort Kandidaten aufstellen konnten, die gegen Putin und seine Partei aussichtsreich antreten konnten.
Google brachte seine Mitarbeiterin nach der Geheimdienst-Aktion mit einem falschen Namen in einem Hotel unter. Das aber half auch nicht: Kurz darauf stand auch dort der Geheimdienst vor der Türe und drohte mit der Verurteilung wegen Hochverrats.
Google entfernt die App daraufhin aus dem Store, mitten in der Wahlphase zur Duma. Apple ist laut einem Bericht der Washington Post auf ähnliche Weise unter Druck gesetzt worden. NACH der Wahl erlaubten die Behörden wieder die Aktivierung der Smart-Voting-App. Diese war allerdings nicht mehr zu gebrauchen, da die Wahl beendet war.