Spotify hat sich im Streit mit der Musiklegende Neil Young nun positioniert.
UPDATE: Am 25. Januar hatten wir berichtet, dass Neil Young den Streamingdienst darüber informiert hatte, dass „sich keine Plattform mit dem Podcaster Joe Rogan“ teilen wolle. Rogan gilt als Impfkritiker, hatte sich selbst infiziert und auf alternative Heilmethoden gesetzt. Außerdem verbreitete Rogan Fakenews rund um die Impfung. Das hatten vor Young auch schon 270 Wissenschaftler in einem Brief an Spotify kritisiert. In seinem Spotify-Podcast warnte Joe Rogan vor allem junge Leute, sich impfen zu lassen. Die Gefahr sei zu groß.
Young hatte Spotify nach dem Prinzip „Er oder Ich“ aufgefordert, zu entscheiden, was Spotify wichtiger sei: Die Verbreitung von Impf-Fakenews durch Rogan oder seine Musik.
Nun hat sich Spotify entschieden. Man will nicht auf Rogan, den man teuer eingekauft hatte, verzichten und löscht stattdessen Neil Youngs Musikkatalog komplett: „Wir bedauern Neils Entscheidung, seine Musik von Spotify zu entfernen, hoffen aber, ihn bald wieder begrüßen zu können“, zitiert das Wall Street Journal einen Spotify-Sprecher.
Neil Young verliert nun Millionen an Streaming-Tantiemen. Dies sei ihm „aber egal, er fühle sich der Wahrheit verpflichtet“, erklärte der Folk-Rock-Star. Außerdem könne man seine Musik noch auf anderen Diensten wie Apple Music hören.
Unsere Meinung: Traurig, dass Spotify lieber Impf-Fakenews verbreitet als die Musik von Neil Young.
iTopnews-Originaleintrag vom 25. Januar
Der bekannte Podcaster Joe Rogan hat im Mai 2020 einen Exklusiv-Vertrag mit Spotify unterzeichnet.
Seit jeher steht Rogan in der Kritik. Er ruft dazu auf, LSD zu konsumieren, außerdem ist er Hobbyjäger. Sein Slogan „Eat what you kill“ ruft Widerspruch hervor. Und auch seine politischen Kommentare spalten die Community: Rogan wettert gegen Impfungen.
Jetzt legt sich der legendäre Musiker Neil Young mit Spotify an und schießt gegen Rogan. Der Sänger und Songwriter, der mit „Barn“ gerade ein neues Album veröffentlicht hat, will sich „keine Plattform mehr mit Rogan teilen“.
Young erklärt laut TheVerge in einem offenen Brief an seine Plattenfirma und seinen Manager: „Ich möchte, dass Sie Spotify sofort noch heute wissen lassen, dass ich meine gesamte Musik von ihrer Plattform haben möchte. Sie können Rogan oder Young haben. Nicht beides.“
Young kritisiert, Rogan habe via Spotify Fake-News über Impfstoffe verbreitet. Er habe „damit möglicherweise den Tod derjenigen verursacht, die den von ihnen verbreiteten Desinformationen glauben.“ Spotify fordert er auf: „Bitte handeln Sie heute sofort und halten Sie mich über den Zeitplan auf dem Laufenden.“
Youngs Manager Frank Gironda bestätigte die Echtheit des Schreibens. Young sei sein Anliegen sehr wichtig: „Es ist etwas, das Neil sehr wichtig ist.“
Erst kürzlich hatten sich mehr als 1000 Wissenschaftler und Mediziner in einem Schreiben an Spotify kritisch gegenüber Rogan geäußert und ihm die „Verbreitung falscher und gesellschaftlich schädlicher Behauptungen“ vorgeworfen. Rogan halte junge Menschen vom Impfen ab und empfehle ihnen stattdessen „unbewiesene Behandlungen gegen Covid-19“.
Fotos: Young/Warner Music (o.), Rogan/Spotify (u.)