Apples A15-Chip bietet keine riesigen Verbesserungen zum Vorgänger – aber wieso?
Analysten haben sich Apples Werbe-Material zum iPhone 13 und A15-Chip genauer angesehen. Dabei fällt klar auf: Dieses Jahr wurden keine riesigen Leistungs-Verbesserungen angekündigt.
Nur ein Zwischenschritt? Die Frage ist nur: Wieso?
Apple: CPU-Entwickler verlassen den Konzern
Es scheint, als wurde an der CPU kaum etwas verändert. Was wir bisher wissen: Der A15 Bionic verfügt über 15 Milliarden Transistoren, die im 5-nm-Prozess von TSMC produziert werden. Die CPU-Konfiguration ist im Wesentlichen dieselbe wie im A14-Chipsatz, mit zwei neuen, leistungsstarken FireStorm-CPU-Kernen und vier IceStorm-Kernen mit geringerem Energieverbrauch. Die GPU im iPhone 13 Pro hat einen zusätzlichen Kern für insgesamt fünf Kerne und unterstützt eine variable Bildwiederholrate. Apple hat die gleiche Neural Engine mit einer 16-Kern-Konfiguration beibehalten, aber jetzt kann es mehr Leistung aus ihr herausholen – 15,8 Billionen Operationen pro Sekunde.
So weit, so gut. War beim A15 Bionic mehr drin? Intern kämpft die Chip-Entwicklung bei Apple mit Ressourcen-Problemen. Mehr als 100 Apple-Entwickler haben den Konzern verlassen, um beim Chip-Startup Nuvia anzufangen.
Viele erfahrene Entwickler wenden sich ab
Darunter war auch Gerard Williams, Apples Chef-CPU-Architekt. Auch die neue Firma Rivos Inc. fokussiert sich auf RISC V-Chips – und auch dorthin sind mehrere erfahrene Apple-Entwickler abgewandert.
Apple hat beim Event am vergangenen Dienstag keinen Leistungsvergleich mit dem Vorgänger A14 angeboten und stattdessen die Tatsache hervorgehoben, dass der „A15-Chipsatz im Vergleich zur Konkurrenz eine 50 Prozent schnellere CPU-Leistung“ biete.
Warum kein „Duell“ mit dem A14 anhand von hauseigenen Facts?
Beobachter sagen: Der A14 und der A15 hätten einen so großen Vorsprung vor der Konkurrenz, dass Apple seine eigene Prozessoren nicht mehr untereinander vergleichen müsse, sondern sie lieber mit der etwa zwei Jahre zurückliegenden Konkurrenz vergleichen könne. Der Markt zeigt: Vieles ist beim Thema Chip nahezu ausgereizt. Die Leistungssteigerungen sind von Jahr zu Jahr nicht mehr soooo schwindelerregend groß. Das dürfte auch für den A16 in 2022 gelten.
Fazit: Apple könnte bei seinen Chips in diesem Jahr weitreichendere Pläne gehabt haben, wurde aber womöglich zurückgeworfen. Dafür spricht z.B. auch der Fakt, dass bei der Apple Watch 7 völlig überraschend der gleiche Chip wie bei der Apple Watch 6 zum Einsatz kommt…