Wenn Apple Geräte vorstellt, ist normalerweise immer das neue iPhone der Star.
Das war diesmal beim „California Streamin’“-Event nicht ganz so. iTopnews analysiert am „Morning After“, wer dem iPhone 13 die Show gestohlen hat.
– iPad 9: Aha, Apple kann doch noch überraschen und die Leaker austricksen! Alle Welt hatte mit dem iPhone 13, der Watch 7 und den AirPods 3 (die dann den ganzen Abend nicht kamen) gerechnet. Und womit legt Tim Cook los? Mit neuen iPads – die erst fürs Mac-Event im Oktober erwartet worden waren. Das aktualisierte iPad 9 ist ein solides und routiniertes Update zu einem Einstiegspreis, der für Apple-Verhältnisse erstaunlich niedrig bleibt.
Ab 379 Euro gibt es jetzt 20 Prozent mehr Leistung mit dem A13-Chip von 2019 und eine 12-Megapixel-Frontkamera, die den Nutzer bei Videochats im Blick behält, auch wenn er sich vor der Kamera bewegt. Diesen „Folgemodus“ (komischer Ausdruck auf Deutsch) gab es bisher nur beim iPad Pro. Den Speicher der günstigsten Version hat Apple auf 64 GB verdoppelt. Ganz ehrlich: Mehr iPad brauchen die Wenigsten. Manko: Zwischen 64 GB für 379 Euro und 256 GB für 549 Euro wäre noch Platz für eine attraktive 128-GB-Version zu 469 Euro gewesen.
– iPad mini 6: Das neue mini ist kleiner als das 10,2 Zoll große Einstiegs-iPad – aber auch feiner. Nachdem Apple sein Zwerg-Tablet jahrelang vernachlässigt hatte, legt es nun richtig los. Durch den Wegfall des guten alten Home-Knopfs und schmalere Ränder wächst das Display von den traditionellen 7,9 Zoll auf 8,3 Zoll – ohne, dass das Gerät insgesamt größer wird. Dazu gibt’s aktuellste Technik mit dem nagelneuen A15-Prozessor, 80 Prozent (!) mehr Tempo als beim Vorgänger, zwei 12-MP-Kameras, USB-C-Anschluss und auf Wunsch sogar 5G-Mobilfunk.
Apple katapultiert das mini quasi von 2015 ins Jahr 2021 – und macht ein kleines iPad Air daraus. Der neue Groß-Zwerg könnte ein absoluter Hit werden. Die Lieferzeiten, die jetzt noch im September liegen (5G-Cellular im Oktober), dürften schnell steigen. Für uns von iTopnews war das neue iPad mini der „Star of the Show“. Trotzdem schade: Auch hier wäre zwischen den 64 GB für 549 Euro und den 256 GB für doch schon empfindlich teure 719 Euro Platz für 128 GB zu gut 629 Euro gewesen. Aber natürlich setzt Apple darauf, dass den Kunden 64 GB zu wenig sind – und dass sie dann doch deutlich mehr Geld für 256 GB ausgeben.
– Watch Series 7: Noch eine Überraschung! Für die aufgemöbelte Uhr hatten alle Leaker ein neues, eckigeres Design im Stil eines verkleinerten iMac erwartet. Entsprechende Renderings sind schon seit Monaten durchs Netz gegeistert. Aber von wegen! Was Apple dann am Dienstag aus Kalifornien gestreamt hat, sah dann doch wieder so rundlich aus wie jede seiner Watches seit 2015. Wobei uns das (angebliche) neue Kanten-Design ohnehin nie so wirklich geflasht hat. Haben die Meldungen über Produktionsprobleme, die das neue Design in Asien verursacht haben soll, also doch gestimmt? Ein größeres Display mit 41 und 45 Millimetern und damit knapp 20 Prozent mehr Bildschirmfläche bietet die Watch 7 trotzdem.
Die Batterielaufzeit bleibt (leider) bei den 18 Stunden, die wir bei iTopnews im Alltag nie schaffen – vor allem, wenn das GPS auf Reisen kräftig schuftet. Aber zumindest soll die Uhr um ein Drittel schneller als bisher laden. Weil neue Gesundheitssensoren wie Blutzucker- oder Blutdruckmessung fehlen, gibt es für Besitzer der Watch 6 eher weniger Grund, nach einem Jahr gleich wieder aufzurüsten. Interessante neue Funktionen wie die Sturzerkennung beim Radfahren und genaueres Kalorienzählen für E-Bike-Fahrer bekommen dank watchOS 8 ohnehin auch die Vorgänger. Überraschenderweise gibt es die Watch 7 nicht sofort, sondern erst „später im Herbst“. Preise nennt Apple auch noch nicht. Interessant: Die technisch nicht mehr taufrische Series 3 von 2017 bleibt zum für Einsteiger verlockenden Preis von nur noch 219 Euro im Angebot.
– iPhone 13 und 13 Pro: Nachdem Apple verraten hat, dass seine Trainerstunden Fitness+ noch in diesem Jahr auch nach Deutschland kommen (allerdings nur mit Untertiteln), stand natürlich noch das offizielle Highlight der Show an, die vier neuen iPhones. Und hier hatten die Leaker tatsächlich so gute Arbeit geleistet, dass es kaum noch Überraschungen gab. Neuer A15-Prozessor mit 30 Prozent schnellerer Grafik, hellere Bildschirme, superflüssige 120-Hz-Displays bei den Pro-Modellen, zwischen 1,5 und 2,5 Stunden längere Akku-Laufzeiten, weiter verbesserte Kameras und etwas geschrumpfte Notch – alles bereits vorab bekannt. Die Finger der Besitzer des iPhone 12 dürften damit nicht instinktiv zum „Kaufen“-Knopf zucken.
Wer dagegen noch ein iPhone X oder ein anderes, gut vier, fünf Jahre altes iPhone besitzt (oder ein Android), bekommt mit dem iPhone 13 natürlich ein Smartphone auf dem neuesten Stand der (Apple)-Technik. Es könnte sich allerdings auch lohnen, auf 2022 zu warten, wenn das iPhone 14 mit dem Wegfall der Notch wohl wieder deutlich mehr Neues bringt als die 2021er-Saison. Top sind beim iPhone 13 vor allem der umwerfende Kinomodus mit unscharfen Hintergründen auch in Videos – und die Tatsache, dass es bei den Standard-Modellen ums gleiche Geld jetzt 128 GB statt 64 GB Speicher gibt. Apropos Preise: Sie bleiben ab 799 Euro fürs iPhone 13 mini oder ab 1.149 Euro fürs 13 Pro stabil – und werden nicht wie teilweise befürchtet erhöht. Eine gute Wahl für viele Nutzer dürfte das Standard-iPhone 13 mit 256 GB für 1.019 Euro sein. Da lohnt sich der Vorgänger iPhone 12, der für nur 50 Euro weniger im Angebot bleibt, eigentlich nicht.
Wie hat Euch das „California Streamin’“ gefallen? Von welcher Apple-Neuheit träumt Ihr? Habt Ihr schon bestellt, oder was werdet Ihr Euch zulegen? Schreibt es uns in die Kommentare, wir sind sehr gespannt!