Apple zieht (noch einmal) gegen Corellium vor Gericht.
Das Unternehmen aus Florida bietet iOS-Virtualisierungen für Sicherheitsforscher und Hacker an. Apple hatte im vergangenen Dezember einen Prozess wegen angeblicher Copyright-Verletzungen durch Corellium verloren.
Neuer Gerichtsstreit nach jüngster Einigung
Wie Reuters nun berichtet, will Apple gegen das Urteil Einspruch erheben. Die Information wird kaum mehr als eine Woche nach Apples und Corelliums Einigung in einem anderen Prozess publik, über die wir hier berichtet haben.
Es wirkt ungewöhnlich, dass Apple direkt nach der Einigung einen neuerlichen Rechtsprozess gegen Corellium anstrebt. Außerdem hat das Unternehmen aufgrund der anhaltenden Debatte rund um den CSAM-Scanalgorithmus in iOS 15 und macOS Monterey eigentlich auch andere Probleme.
Corellium will Apple „accountable“ halten
Auch Corellium hat zu diesem Punkt vor wenigen Stunden Stellung genommen. Das Unternehmen hat nämlich eine Initiative ins Leben gerufen, um Apples Verantwortung bezüglich des Datenschutzes zu überprüfen, wie unter anderem Macrumors schreibt.
Damit reagierte das Unternehmen auch auf die Aussage von Apples Craig Federighi, dass Firmen wie Corellium wichtig seien, um Apple zu kontrollieren. Corellium schreibt in der Ankündigung seiner „Open Security Initiative“ entsprechend:
Wir begrüßen Apples Engagement, sich gegenüber externen Forschern zur Rechenschaft zu ziehen. Wir glauben, dass unsere Plattform in einzigartiger Weise in der Lage ist, Forscher bei diesen Bemühungen zu unterstützen. Unsere „jailbroken“ virtuellen Geräte nutzen keine Exploits, sondern setzen auf unsere einzigartige Hypervisor-Technologie. Dies ermöglicht es uns, gerootete virtuelle Geräte für dynamische Sicherheitsanalysen bereitzustellen, fast sobald eine neue Version von iOS veröffentlicht wird. Darüber hinaus bietet unsere Plattform Tools und Funktionen, die mit physischen Geräten nicht ohne weiteres verfügbar sind.
Warum Apple also genau jetzt wieder gegen Corellium vor Gericht geht, ist schwierig zu beantworten. Cupertino selbst hat bislang noch kein aufklärendes Statement von sich gegeben.