Alle neuen Beta-Versionen sind geladen, Zeit für ein erstes kurzes Fazit.
iTopnews-Chefredakteur Michael Gronau kommentiert. Hier seine Meinung zur Keynote.
Keine neuen MacBook Pro Modelle, noch kein randloses iPad mini. Apple hat die Keynote allein genutzt, um neue Software vorzustellen. Schließlich ist die WWDC 2021 auch eine Entwickler- und keine Konsumenten-Konferenz. Schade, aber logisch aus Apples Sicht. Neue Hardware dürfte dann im Laufe des Sommers per Pressemitteilung an den Start gebracht werden. Liegt wohl am weltweiten Chipmangel, das wir gestern (noch) keine neuen MacBook-Pro-Modelle gesehen haben.
Jetzt aber zur Keynote selbst und den Neuvorstellungen.
Was mir gut gefällt
Universal Control – ein großer Fortschritt: Damit lassen sich Tastatur, Maus oder Trackpad künftig an mehreren Apple-Geräten gleichzeitig nutzen. Wer wie ich häufig zwischen Mac und iPad hin und her springt, arbeitet künftig effizienter und schneller.
Endlich besseres iPad-Multitasking: Auf dem iPad bekommt Ihr bessere Möglichkeiten fürs Arbeiten mit Multitasking. Apps lassen sich bequemer und flexibler nebeneinander stellen oder übereinander legen.
Noch mehr Datenschutz: Die neue Funktion „Private Relay“ versteckt Internet-Nutzerdaten vor Providern und anderen neugierigen „Mitlesern“. Mich erinnert das an VPN. Ein guter Schritt von Apple zu noch mehr Privatsphäre. So gut, dass Diktaturen wie China „Private Relay“ gleich mal per staatlicher Gesetzgebung verboten haben.
„Live Text“ macht Text und Nummern lebendig: Die Funktion digitalisiert auf Wunsch jeglichen Text, der auf Bildern zu sehen ist. Das funktioniert auf allen Apple-Geräten und ist zum Beispiel praktisch, um Telefonnummern auf einem Plakat direkt anzurufen – oder um handgeschriebene Notizen als E-Mail zu verschicken.
Digitales Testament bei Apple machen: iCloud-Kunden können in Zukunft einen „digitalen Erben“ festlegen, der im Todesfall Zugriff auf alle Informationen und Dateien erhält.
FaceTime optimiert: Apples Videochat wird zur HomeOffice-gerechten Unterhaltungsplattform. Per „SharePlay“ kann ich in Zukunft gemeinsam mit Freunden und Familienmitgliedern Filme anschauen, Musik hören – oder den Browser teilen, um zusammen im Internet zu recherchieren. Überraschend: Geht auch in Android (wobei, wer nennt Android-Nutzer schon „Freunde“…Spaß).
iOS 15 fokussiert: Apple dämmt die Nachrichtenflut auf iPhone, iPad oder Mac mit der Funktion „Fokus“ ein. Mit drei Grundeinstellungen „Arbeit“, „Freizeit“ und „Schlafen“ lässt sich genau festlegen, welche Nachrichten Euch wann erreichen.
Apple Maps wird immer besser: Anhand von Gebäudefotos, die ich in einer fremden Stadt aufnehmen kann, erkennt die hausiegene Karten-App mit iOS 15, wo genau man sich befindet, und ortet mich. Ich hoffe, die Funktion, die zum Start „nur“ in sechs US-Städten aktiv ist, kommt auch nach Deutschland. Vor 2024.
Mail-App unterbindet Spam besser: iCloud-Kunden erhalten Wegwerf-Mailadressen zum einmaligen Gebrauch. Damit kann ich mich inkognito auf einer Website registrieren. Die Wegwerf-Addis entfallen nach einem vordefinierten Zeitraum. Weniger Spam auf der Standard-Mailadresse, sehr gut, denn bisher ist der Spam-Filter beim aktuellen Apple-Mail noch zu durchlässig.
Ich werde noch gesünder: Apple optimiert seine Smartuhr weiterhin als Begleiter für Fitness und Gesundheit. Vor allem ältere Watch-Besitzer können ihre Gesundheitsdaten künftig mit anderen Nutzern, beispielsweise ihrer Familie oder ihrem Arzt, teilen. Wenn sich etwas signifikant an den Werten verändert, ohne dass es der Nutzer vielleicht selbst bemerkt, erhalten die Kontaktpersonen Bescheid, und können sich darum kümmern.
Was mir nicht gefällt
Wetter-App in neuer Optik: Ja, die hauseigene iOS 15-Wetter-App sieht optisch besser aus. Klares Plus, aber einen Vorteil der iOS-14-Version der Wetter-App hat Apple gestrichen. Derzeit kann ich unter iOS 14 direkt auf dem Startscreen kompakt ohne zu scrollen, dass Wetter der nächsten 5 Stunden und das Wetter der kommenden neun Tage sehen. Das klappt mit der iOS-15-App nicht mehr. Da sehe ich auf einen Blick nur noch die Vorhersage der nächsten drei Tage. Da hat sich Apple eines Vorteils beraubt.
Im Foto seht Ihr links die neue iOS-15-Optik und rechts die alte iOS-14-Version:
Das neue Safari: Noch bin ich nicht tief in die Neuerungen von Safari unter iOS 15 eingetaucht. Aber das was ich bisher gesehen, finde ich in Sachen Menüführung wirr. Mag sein, dass ich mit der Zeit an das neue Menü gewöhne. Doch das wird dauern, fürchte ich.
Mein Fazit nach wenigen Stunden
iOS 15, iPadOS 15, macOS Monterey, watchOS 8 und tvOS 15 stehen im Herbst für alle User zum kostenlosen Download bereit. Nach allem, was ich in der Kürze der Zeit in den neuen Betas gesehen habe, sind die neuen Versionen nicht die großen Würfe, die alles auf den Kopf stellen. Apple hat vielmehr Finetuning betrieben und zahlreiche praktische Neuerungen implementiert.