Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man darüber lachen.
Apps, die Euch über viele Plattformen hinweg tracken wollen, suchen derzeit nach Workarounds und Tricks, wie sie Euch dazu bringen, das App-Tracking am Ende doch zu erlauben. In vorderster Front: Wir hätten darauf wetten können – Facebook!
Würdet Ihr für Facebook zahlen?
Noch tauchen bei Facebook (und den Töchtern Instagram und WhatsApp) keine Tracking-Abfragen gemäß Apples Ausspäh-Schutz („App Tracking Transparency“, kurz ATT) auf. In zwei bis drei Wochen dürfte es spätestens soweit sein. Hinter den Kulissen bastelt Facebook dazu an einer Strategie, User zur Zustimmung des Trackings zu bewegen.
Ihr solltet damit rechnen, dass Facebook und seine Tochter-Apps in Zukunft einen Splash-Screen einblenden, auf dem Ihr mit verschiedenen Sprüchen überzeugt werden sollt, Euch weiterhin verfolgen zu lassen.
Der Twitter-Nutzer Ashkan Soltani berichtet, dass auf den Screens gedroht wird, dass Facebook-Dienste künftig nicht mehr kostenlos seien, wenn Ihr das Tracking ablehnt. Die Jüngeren tummeln sich eh immer wenig auf Facebook, die Ü50-Generation glaubt Studien zufolge, Facebook sei heutzutage hip. Aber ob sie für Facebook mehrheitlich zahlen würde?
And it begins. @Facebook / @Instagram explore additional scare tactics to combat @Apple iOS14 #ATT privacy changes.
“Help keep Facebook free of charge” pic.twitter.com/mOB9WJpz9A
— ashkan soltani (@ashk4n) April 30, 2021
Wir werten Facebooks Bezahl-Drohung als verzweifelten Versuch, das Geschäftsmodell von Facebook, Instagram und Co. zu retten, das allein auf dem Verkauf von Werbung und Nutzerdaten basiert.
Apple verbietet Drohungen und Belohnungen
Abzuwarten bleibt auch, was Apple zu solchen „Drohungen“ sagen wird. Cupertino hatte bereits verkündet, dass man es nicht zulassen werde, dass Apps ihre Nutzer belohnen oder bestrafen, wenn sie die Tracking-Abfragen bestätigen bzw. ablehnen.
Wer von Euch wäre bereit, für Facebook einmalig oder gar monatlich zu zahlen, wenn der Konzern ihn nicht mehr verfolgen würde?