Die EU hat sich zu einer Beschwerde von Spotify heute offiziell geäußert.
Die EU-Kommission erklärte, Apple betreibe „unfairen Wettbewerb in seinem App Store auf iPhone und iPad“. Damit benachteilige der Konzern die Konkurrenz, sagte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager in einer gerade beendeten Pressekonferenz.
„Dominierende Marktposition“
Die EU kritisiert, dass Verkäufe von Abos in den Apps über Apples Bezahlplattform abgewickelt werden müssen und Apple dabei Provisionen zwischen 15 und 30 Prozent kassiere. Apple habe „eine dominierende Marktposition beim Vertrieb von Musikstreaming-Anwendungen im App Store“ als „Torwächter“ und Konkurrent mit dem hauseigenen Angebot Apple Music.
Spotify zeigte sich erfreut über die Entscheidung der EU-Kommission und erhofft sich nun „Schritte, um Apple zur Verantwortung zu ziehen“. Apple hingegen kritisiert die Entscheidung: Spotify wolle alle Vorteile des App Stores nutzen, dafür aber nichts zahlen. Dies sei „das Gegenteil von Wettbewerb“.
Apple kann noch Beschwerde einlegen oder Anpassungen vornehmen
Apple droht nun eine empfindliche Geldstrafe, allerdings kann das Unternehmen jetzt noch zu der Beschwerde Stellungnehmen und ggf. Regeln anpassen. Anschließend fällt die EU eine Entscheidung, ob es eine Geldstrafe gibt und wenn ja, in welcher Höhe.
Die heutige Mitteilung der EU ist wie eine Vorstufe zu einer Geldstrafe einzuordnen. Theoretisch kann die EU bis zu 10 Prozent des Jahresumsatzes von Apple als Geldstrafe festlegen.
Drei weitere Verfahren gegen Apple laufen
Insgesamt sieht sich Apple noch drei weiteren Verfaharen ausgesetzt. Untersucht werden Regeln im App-Store für konkurrierende Apps, E-Books und Hörbücher sowie die Marktmacht von Apple Pay. Bisher hat sich die EU in allen drei Verfahren noch nicht zum aktuellen Stand geäußert.