2016 versuchte das FBI, ein iPhone 5C eines Terroristen zu hacken.
Es gehörte einem Mordschützen des Angriffs von San Bernardino am 2. Dezember 2015. Der Fall erregte ein weltweites Medienecho, da Apple sich weigerte, bei den Ermittlungen zu helfen. Im Endeffekte knackte das FBI dann das iPhone ohne Beistand aus Cupertino.
Nicht Cellebrite half, sondern Azimuth
Lange wurde gemutmaßt, dass die bekannte iPhone-Hackerfirma Cellebrite das FBI unterstützte. Neue Ergebnisse von Recherchen der Washington Post zeigen aber nun, dass es sich um die australische Whitehat-Organisation Azimuth handelte.
Sie entdeckten einen Exploit, der über Mozilla/Lightning-Schwächen des Geräts lief. Auf Nachfrage des FBI entwickelten sie ihn weiter und schafften es, das Smartphone zu knacken.
FBI zahlte fast eine Million US-Dollar für den Exploit
Das FBI erwarb die Lizenz an dem Hacker-Code daraufhin für satte 900.000 US-Dollar. Der hauptverantwortliche Hacker, David Wang, gründete später die Firma Corellium. Auch sie spezialisierte sich auf iPhone-Hacks sowie -Virtualisierungsumgebungen für Tests von entsprechendem Code.
Wegen des Klonens von iOS verklagte Apple Corellium 2019 wegen Copyright-Verletzungen, verlor den Prozess aber im letzten Jahr. Wie die Washington Post schreibt, war der Prozess wohl auch ein Versuch, gerichtlich mehr über die Aktivitäten von Azimuth im Rahmen der FBI-Debatte und des iPhone-Hacks zu erfahren. Inwieweit das gelang, ist nicht genau zu sagen.