Amazon-Mitarbeiter am Standort dürfen keine FFP2-Masken mehr tragen.
Ein Fakt, der uns in Coronazeiten ehrlicherweise wütend macht, und daher wollen wir ihn auf jeden Fall mit Euch teilen. Ihr könnt dann Eure eigenen Schlüsse ziehen…
Der Konzern schreibt den dort beschäftigten Lagerarbeitern vorn, bei der Arbeit nur noch OP-Masken (medizinische Einwegmasken) zu tragen. FFP2-Masken sind nicht mehr erlaubt. Letztere gelten als deutlich sicherer.
Rechtlich okay, moralisch bedenklich
Aktuell ist in Deutschland nur die OP-Maske vorgeschrieben. Mit den sichereren FFP2-Masken würden den Arbeitern allerdings mehr Pausen zustehen – die Amazon nicht gewähren möchte.
Scharfe Kritik an Amazon
Die aktuelle Empfehlung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung für FFP2-Masken lautet, diese höchstens 75 Minuten bis zu 2 Stunden am Stück zu tragen und dann 30 Minuten Masken-Pause zu machen. Diese Pause ist Amazon an diesem Standort in Niedersachsen laut einem Bericht des ARD-Magazins Panorama zu lang…
Mehrere Amazon-Beschäftigte bestätigen diese Regelung gegenüber den TV-Reportern. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach nennt Amazons Regelung eine „unvertretbare Gefährdung von Arbeitnehmern“.
Anders reagiert Amazon in Leipzig. Dort sind FFP2-Masken erlaubt, die nötigen Pausenzeiten zahlt Amazon aber laut „Panorama“ nicht und zieht die Stunden vom Überstunden-Konto ab. Arbeiter rutschen so in der Regel deutlichg in die Minus-Stunden.
Doch Amazon wehrt sich und erklärte: „Diese Darstellung ist bewusst irreführend. Die Gesundheit unserer Mitarbeiter hat allerhöchste Priorität – der Abstand zwischen unseren Arbeitsplätzen ist ausreichend und eine medizinische Maske bietet den Kolleginnen und Kollegen zusätzlichen Schutz. Dies wurde von Gesundheitsbehörden und Berufsgenossenschaften wiederholt bestätigt. Wir gehen damit weiter als die meisten Arbeitgeber.“ Moralisch fragwürdig bleibt diese Praxis aus unserer Sicht dennoch.