Apples Steuerpolitik steht in Großbritannien auf dem Prüfstand.
Laut einem Bericht der Apple-Tochterfirma Apple Retail UK generierete der Konzern in Großbritannien von Ende 2018 bis Ende 2019 einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Pfund, umgerechnet etwa 1,5 Milliarden Euro. Der Gewinn lag bei 337 Millionen Pfund (ca. 376 Millionen Euro).
Apples Steuersatz bei 16 Prozent?
Auf Basis einer Dividendenzahlung an die irische Niederlassung Apples und anderen abzugsfähigen Beträgen muss Apple im Endeffekt aber nur 39 Millionen Pfund versteuern (ca. 44 Millionen Euro). Der angesetzte Satz beträgt somit nur 16 Prozent, umgerechnet etwas mehr als 6 Millionen Euro.
Klingt das schon nach sehr wenig, so scheint Apple damit zu planen, diesen Betrag wegen hoher Verluste während der Corona-Pandemie in diesem Jahr wieder erstattet zu bekommen. Dann würde das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2019 in Großbritannien also trotz 337 Millionen Pfund Gewinn vor abzugsfähigen Beträgen keine Steuern zahlen müssen.
Ähnliche Diskussionenn gibt es vor allem in Großbritannien auch in Bezug auf andere Unternehmen wie Amazon oder Google. Sie sind einer der Gründe dafür, aus dem immer mehr Länder über Digitalsteuern für internationale Tech-Konzerne zu debattieren.