In der EU werden digitale Plattformen künftig steuerlich wohl mehr in die Mangel genommen.
Das kündigte Brüssel heute an. Ziel ist es, mit mehr Steuereinnahmen die Rezession wegen der Corona-Krise aufzufangen – und zwar durch mehr „Fairness und Einfachheit“ im EU-Steuersystem.
Mehr Steuertransparenz in der EU
Dafür wurde ein Konzept erarbeitet, das Steuerinseln im EU-Raum künftig verhindern soll. Ein System werde aufgebaut, mit dem alle Mitgliedstaaten transparenten Zugriff auf die Steuersatzinformationen der anderen Länder haben, explizit auch im digitalen Bereich.
So soll Steuermissbrauch in Form von Kontrolle durch die anderen Mitglieder verhindert werden:
Der Vorschlag zur administrativen Zusammenarbeit (DAC 7) erweitert die EU-Vorschriften zur Steuertransparenz auf digitale Plattformen, sodass diejenigen, die mit dem Verkauf von Waren oder Dienstleistungen auf Plattformen Geld verdienen, auch ihren gerechten Anteil an Steuern zahlen. Mit diesem neuen Vorschlag wird sichergestellt, dass die Mitgliedstaaten automatisch Informationen über die Einnahmen austauschen, die Verkäufer auf Online-Plattformen erzielen. Der Vorschlag stärkt und präzisiert auch die Vorschriften in anderen Bereichen, in denen die Mitgliedstaaten zusammenarbeiten, um Steuermissbrauch zu bekämpfen, beispielsweise durch gemeinsame Steuerprüfungen.
Die EU soll weiterhin auch planen, dass Mitgliedsstaaten kein direktes Vetorecht gegen Steuerentscheidungen haben. Bislang konnten einzelne Länder niedrige Steuersätze beibehalten, weil sie dank dieses Rechts die Kontrolle und Änderung durch die EU verhindern konnten.