Apple handelt sich in China aktuell einen Zensur-Vorwurf ein.
Der Konzern hat die auch in Asien beliebte Podcast-App Pocket Casts aus dem chinesischen App Store entfernt. Apple hat dabei laut Angaben der Podcast-Betreiber auf eine „Anfrage“ der Cyberspace Administration of China reagiert. Immer wieder wird auch Apple vorgeworfen, wirtschaftliche Interesse in China höher einzuordnen als das Recht auf freie Meinungsäußerung.
Anweisung der Machthaber
Die Machthaber hatten Pocket Casts zuvor aufgefordert, „bestimmte Inhalte“ zu löschen. Pocket Casts weigerte sich. Und erhält nun die Quittung: Rauswurf aus dem App Store.
Schon in den letzten Monaten hatten sich auch andere Techfirmen Chinas Wünschen entsprochen, z.B. Activision, dass auf Wunsch der chinesischen Diktatoren einen YouTuber gesperrt hatte, der sich friedlich wie Proteste gegen die Abschaffung demokratischer Regeln in Hongkong ausgesprochen hatte.
Pocket Casts bot rechter Plattform lange Sendezeit
Viele Websites und Dienste sind in China gesperrt, weil die Staatsmacht es will. VPN-Lösungen gehören daher zum Alltag der chinesischen Bevölkerung. Eine Stellungnahme seitens Apple liegt derzeit nicht vor.
Noch eine zusätzliche Info: Pocket Casts zeigt sich beim Löschen von Inhalten regelmäßig renitent. So wurde auch die rechte Trump-nahe Plattform für Verschwörungstheoriker, „InfoWars“, lange Zeit trotz des Drängens demokratischer Protestorganisationen nicht aus der Pocket-Casts-Bibliothek gelöscht.
Pocket Casts has been removed from the Chinese App store by Apple, at the request of the Cyberspace Administration of China. We believe podcasting is and should remain an open medium, free of government censorship. As such we won’t be censoring podcast content at their request.
— Pocket Casts (@pocketcasts) June 11, 2020