Erneut haben das US-amerikanische FBI und Apple Differenzen im Bereich Datenschutz und Sicherheit.
Dieses Mal dreht sich der Clinch um ein Attentat im vergangenen Jahr in Pensacola in Florida. In einem Militärstützpunkt tötete ein saudiarabischer Trainingssoldat drei US-Soldaten und verwundete weitere Personen. Wie jetzt herauskam, stand er mit der Terrorgruppe Al-Qaida in Verbindung.
Kritik an Apple durch FBI und Regierung
Die Information entstammt dem iPhone des Terroristen, welches vom FBI geknackt wurde. Weil dieser Öffnungsprozess den Behörden zu lange dauerte, kritisierten der FBI-Chef Christopher Wray und der Justizminister William Barr in einer Pressekonferenz zum Thema gezielt Apple.
Laut Wray erhielt das FBI bei der Ermittlung „quasi keine Hilfe“ aus Cupertino. Auch Barr kritisierte das Unternehmen scharf:
Apple hat eine Geschäfts- und Marketingentscheidung getroffen, seine Telefone so zu gestalten, dass nur der Benutzer die Inhalte unter allen Umständen entsperren kann. In Fällen, in denen der Benutzer ein Terrorist ist, oder in anderen Fällen, in denen der Benutzer ein gewalttätiger Verbrecher, ein Menschenhändler oder ein Kinderräuber ist, hat die Entscheidung von Apple gefährliche Konsequenzen für die öffentliche und die nationale Sicherheit und ist meines Erachtens inakzeptabel.
Apple reagierte auf die direkten und indirekten Vorwürfe in einem eigenen Statement. Darin heißt es:
Gerade weil wir unsere Verantwortung für die nationale Sicherheit so ernst nehmen, glauben wir nicht an die Einrichtung einer Hack-Hintertür – eine, die jedes Gerät für böswillige Akteure anfällig macht, die unsere nationale Sicherheit und die Datensicherheit unserer Kunden bedrohen. Es gibt keine Hintertür nur für die Guten, und das amerikanische Volk sollte sich nicht zwischen einer schwächeren Verschlüsselung und effektiven Ermittlungen entscheiden müssen.
Nicht ohne Ironie ist es zu sehen, dass die Meldung der US-Regierung und des FBIs sowie der Clinch just an einem Tag entstanden sind, der auch Nachrichten rund um Hack-Software zu Entschlüsselung des iPhones gebracht hat.
Neue Spyware hilft beim Knacken von iPhones
Denn wie bekannt wurde, gibt es eine neue Version der Grayshift-Hacksoftware, die Polizeibehörden deutlich schnelleres Knacken von Geräten mit Passcode ermöglichen soll. Es handelt sich um eine Spyware, die Beamte auf iPhones von Verdächtigen installieren könnten.
Wenn diese dann auf den Geräten ihren Passcode eingeben, kann diese Information von der „Hide UI“ genannten Software gespeichert werden. Und falls die Polizei später das Gerät erneut beschlagnahmt, kann es auf Basis der Speicherung dann schnell entsperrt werden.