Der Sommer ist da, die Ferien nahen – und damit vielleicht mal wieder mehr Zeit zum Lesen.
Und damit der Verfasser dieser Zeilen auch nicht vergisst, dass er nicht nur Texte rund um Apple, sondern auch Bücher für sein Literatur-Studium liest, lag es nahe, diese beiden Welten mal zu verbinden. Ergebnis ist eine etwas andere Leseliste für den Sommer – mit Romanen, Erinnerungen und Geschichten, die (neu) zu entdecken sind.
Fünf Titel aus den aktuellen Verlagsprogrammen werden unten also kurz vorgestellt. Die von ihnen sind sowohl in Buchform als auch als eBook erhältlich, beide Optionen werden jeweils angegeben.
1. Raymond Queneau: Zazie in der Metro
Der moderne Klassiker der französischen Literatur wurde dieses Jahr mit viel Esprit von Frank Heibert neu übersetzt. Durch die Augen und Seele der vorlauten Zazie, einer Art „Pippi Langstrumpf der Weltmetropole“, wird das Paris der Nachkriegsjahre zu einem skurrilen, herzlichen und zerrissenen Ort zugleich.
2. Kenah Cusanit: Babel
Robert Koldewey, der Grabungsleiter der Ausgrabungen des antiken Babylon, hatte 1913 ein schlechtes Jahr. Im Clinch mit den Behörden daheim sowie den Menschen vor Ort, dazu noch ein bevorstehender Krieg und eine Blinddarmentzündung – ein historischer Stoff, wie gemacht für einen Roman. Für diesen.
3. Stanley Ellin: Sanfter Schrecken. 10 ruchlose Geschichten
Arno Schmidt, faktisch der eigenwilligste aller deutschen Schriftsteller, übersetzte 1960 einen Innovator des amerikanischen Krimis. Stanley Ellin hat die grausige Gabe, alltägliche Verbrechen so alltäglich zu machen, dass sie schrecklicher werden, als sie an sich schon sind.
4. Iwan-Michelangelo D’Aprile: Fontane
Auch in diesem Jahr ist ein Schriftsteller-Jahr, nämlich das von Theodor Fontane; mehr dazu hier bei uns. Die Biografie von D’Aprile erschien passend, ist aber weit darüber hinaus ein Buch, das sich lohnt – präsentiert es doch nicht nur Fontane, sondern gleich das ganze 19. Jahrhundert.
5. Lawrence Ferlinghetti: Little Boy
Der 100-jährige Ferlinghetti, Revolutionär der US-Literatur der 60er und darüber hinaus, ist mehr als nur eine lebende Legende: Er ist eine, die sich selbst wundert, dass sie noch lebt. Ergebnis der Verwunderung ist dieser autobiografisch geprägte Roman geworden, in dem Ferlinghetti Kindheit, Jugend und junges Erwachsenenalter Revue passieren lässt.