UBER hat heute in Berlin seinen E-Bikesharing-Service „Jump“ gestartet. Ein erster Test.
2018 hatte UBER Jump aufgekauft – für 200 Millionen Dollar. Der Dienst, bereits 2010 in San Francisco gegründet, will die Mobilität in den Städten neu definieren. Geboren wurde er auch aufgrund der ständigen Verkehrsstaus und natürlich wegen der besonders hügeligen Straßen von San Francisco.
Nach Brüssel, Paris und Lissabon kommen die knallroten „Jump“-Fahrräder nach einer fünfmonatigen Pilotphase nun auch in die Hauptstadt. 1000 dieser elektrischen Fahrräder sind zum Start in 12 Bezirken in- und außerhalb des S-Bahn-Rings verfügbar.
Christian Freese, Regional General Manager von Jump, erklärt:
„Mit Jump wollen wir noch mehr Menschen für das Fahrrad begeistern und motivieren, ihr Auto stehen zu lassen. E-Bike-Sharing bringt den Stadtverkehr nachhaltig voran. Die Jump-Fahrräder sollen auch helfen, die Verkehrswende hin zu einer lebenswerten Fahrradstadt zu beschleunigen“.
Ich habe mir ein „Jump“ heute gleich mal ausgeliehen und bin von Berlin-Mitte nach Kreuzberg geradelt. Oder sollte ich besser sagen: radeln lassen…
Die Eckdaten
Zur Ausstattung des Jump gehören XXL-Akku (Reichweite bis zu etwa 50 Kilometer), Scheibenbremsen, 3-Gang-Schaltung, Handyhalterung, höhenverstellbarer Sattel und ein großer Fahrradkorb, der bis zu 10 Kilo Last verträgt. Ihr seid versichert. Ein Service-Team mit 40 UBER-Mitarbeitern wartet die Räder Tag und Nacht.
Erster Eindruck: ein Premium-Fahrrad, nicht eines dieser Leihfahrräder, die in Großstädten gern mal in großer Zahl im Gebüsch zu finden sind…
Wie funktioniert die Ausleihe?
Ganz einfach über die UBER-App (kostenlos im App Store). Die Registrierung ist Pflicht, hinterlegt wird die Kreditkarte oder Ihr lasst per PayPal Eure Fahrten abrechnen. Das Ausleih-Symbol in Form eines, Überraschung, Rads findet Ihr in der oberen Navigationsleiste der Uber-App. Dort kann auch ein Mietwagen (UberX), ein reguläres Taxi (Uber Taxi) oder eben das Jump-E-Bike angesteuert werden.
Mit QR-Code entsperren
An welchem Ort ein Jump-Rad zur Verfügung steht, wird mit einem roten Punkt auf der Karte angezeigt. Die Entsperrung erfolgt aus der App heraus, indem Ihr den QR-Code scannt, der am Lenker und hinten am Rad aufgeklebt ist. Mehr ist nicht nötig, dann geht sie ab, die (wilde) emissionsfreie Fahrt…
Die Preise
1 Euro zahlt Ihr für die Reservierung. Jede weitere Minute kostet 10 Cent. Ihr könnt unterwegs auch pausieren. Eine Flatrate gibt es noch nicht. Zum Vergleich: In den USA zahlen Jump-Kunden aktuell 2 Dollar für 30 Minuten und 7 US-Cent für jede weitere Minute. Wer sein Rad außerhalb des Geltungsbereichs einfach abstellt, wird mit 25 Euro zur Kasse gebeten, die Rückhol-Kosten tragt Ihr in diesem Fall also selbst.
Und das Fahrgefühl?
Berauschend. Für meine 6 km lange Strecke benötigte ich entspannte 22 Minuten, verbrauchte trotz E-Hilfe immer noch knapp 200 Kalorien. Ohne Elektroantrieb wären es wohl doppelt soviele geworden.
Mein Fazit
Staus habe ich bei dichtem Verkehrsaufkommen in der City stressfrei umfahren, geschwitzt habe ich auch nicht. Die Qualität des E-Bikes, das in Portugal montiert wird, aber auch auf deutsche Zulieferer wie Schwalbe (stellen die Reifen bereit) zurückgreift, beeindruckt.
Ich werde mir jetzt häufiger ein „Jump“ ausleihen. Nicht nur um von A nach B zu kommen, sondern auch um die letzte Meile nach Hause von der Bus- oder U-Bahn-Station bequem zu e-radeln.
Habt Ihr schon Erfahrungen mit E-Bikes gesammelt?