N26 kriegt in diesen Tagen massiven Gegenwind.
Grund dafür ist ein angeblicher Betrugsfall, bei dem ein Kunde laut eigenem Bekunden um 80.000 Euro erleichtert wurde. Der Kundensupport von N26 war laut dem Kunden telefonisch nicht zu erreichen, auch der Chat soll nicht reagiert haben. Erst nach zwei Wochen soll der Fall geklärt und das Geld erstattet worden sein.
Probleme mit rasantem Wachstum?
Im Zuge der Bekanntgabe des Falls äußerten sich im Netz viele Kunden mit ähnlichen Probleme mit dem Support von N26. Es kommen daher jetzt Fragen auf, ob die Firma angemessen auf das Wachstum von bis zu 10.000 Neukunden pro Tag reagieren kann.
Nun hat sich CEO Valentin Stalf in einem Interview mit t3n zu den Problemen geäußert. Er gab Versäumnisse beim oben genannten Kundenfall zu, bittet aber zugleich um Nachsicht:
„Kunden, die über schlechte Erreichbarkeit klagen, sollten uns aber trotzdem eine zweite Chance geben. Wir haben viel in den Kunden-Support investiert.“
Zu den Vorwürfen, dass N26 telefonisch kaum erreichbar sei, sagte Stalf:
„Heute ist es so, dass wir Kunden nur in dringenden Fällen zurückrufen, etwa bei Betrugsverdacht oder wenn eine Karte gestohlen wird. Zukünftig wird es aber so sein, dass wir den Kunden auf Wunsch auch bei weniger dringenden Anliegen zurückrufen, wenn er das wünscht. Das ist etwas, das wir jetzt gelernt haben.“
Und auch beim Thema Betrugsversuche ist der CEO optimistisch:
„Ich glaube […] dass zukünftig mithilfe von künstlicher Intelligenz Betrugsfälle nahezu komplett verhindert werden können, auch wenn Kunden ihre Daten versehentlich weitergeben. Daran werden wir in den nächsten zwölf Monaten verstärkt arbeiten, weil es natürlich auch in unserem Interesse liegt.“